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august 2010

lappland 2010

Ankunft Rovaniemi

7. August 2010

Die Begeisterung für den hohen Norden ist nach unserer letztjährigen Kanada/Alaska Reise so gross, dass wir uns dieses Jahr entschieden haben, nach Finnland zu fliegen. Finnland, das Land der 1000 Seen und nicht selten auch als das „Alaska“ Europas bezeichnet. Rovaniemi ist der Ausgangsort unserer Reise. Bereits von zu Hause aus haben wir das B&B Kesäpirtillä, Pirttitie 17, von Kiki und Mika Rötkönen, gemietet. Das Cottage ist sehr heimelig, alles aus Holz und mit eigener Sauna. Wir spazieren ins Zentrum von Rovaniemi, vorbei an einigen Cafés, Bars und Restaurants und geniessen die Abendstimmung am Fluss.

Rund um Rovaniemi

8. August 2010

Frühmorgens übergibt uns Kiki uns einen grossen Picknick-Korb mit einem reichhaltigen und vielfältigen Frühstück. Wir fahren heute zum Erholungsgebiet von Rovaniemi, Ounasvaara. Dieser Höhenzug ist 204m hoch, 3km breit und 9km lang und bietet unzählige Pfade und Naturlehrpfade. Anschliessend ist es Zeit für den Santa Claus. Dieser lebt 5 Kilometer nördlich von Rovaniemi in der Santa Claus Village. Wir besuchen einige Shops mit unzähligen Souvenirs sowie die Postoffice. Hier kann man Karten schreiben, welche pünktlich zu Weihnachten beim gewünschten Empfänger im Briefkasten landen sollen. Natürlich darf man seine persönliche Wunschliste ins Postfach des Weihnachtsmanns werfen. Übrigens liegt die Santa Claus Village genau am nördlichen Polarkreis, welcher auf dem Boden symbolisch markiert ist. Abends – natürlich noch hell – fahren wir zum 25km nördlich gelegenen Wandergebiet Vaattunkiköngäs. Hier stehen Geh-Routen von wenigen 100m bis zu 10km zur Auswahl. So machen wir uns auf einen der vielen Wege, gelangen in dichten Wald, über Brücken welche uns sicher über tosende wie auch sanfte Wildbäche und Moorgebiete bringen.

Erste Rentiersichtungen

9. August 2010

Heute erwartet uns düsteres, regnerisches Nordland-Wetter. Trotzdem brechen wir auf Richtung Tagesziel: Suomussalmi. Kaum verlassen wir Rovaniemi, lässt der Regen nach. Wir fahren durch uns bekannte, typische Nordlandschaft mit endlosen Strassen. Schmale Fichten und unzählig Birken sowie grosse und kleine, klare Seen zieren die flache Landschaft. In Ranua besuchen wir einen Tierpark mit Raubvögeln, Eis- und Braunbären, Wölfen und Luchsen. Inzwischen scheint die Sonne, und kurz vor Suomussalmi haben wir unsere erste Rentiersichtung! Die Tiere stehen mitten auf der Strasse. Es folgen noch etliche auf dieser Strecke. Wir checken auf dem Campingplatz Kiantajärvi ein und finden eine herrliche, sonnige Stelle direkt am See unter Bäumen. Abends setzen wir uns ans Ende eines Steges beim See und geniessen und fotografieren die schöne Abendstimmung .

Bei den Bären in Lentiira

10. August 2010

Unser heutiges Ziel liegt Richtung Süden: Lentiira, nur einige Kilometer vor der Grenze zu Russland. Das erste Highlight wartet da auf uns: Wilde Bären beobachten. In Finnland leben derzeit zwischen 800 – 900 wilde Braunbären. Da die Beobachtung erst am frühen Abend startet, finden wir bald ein idyllisches Plätzchen an einem kleinen See, wo wir es uns gemütlich machen. Im späten Nachmittag kommen wir beim Veranstalter Wild Brown Bear an in unberührter, dichter Natur. Vorab werden wir von Sabrina, unserem Guide, über das Verhalten in den Hütten instruiert. Oberstes Gebot ist ganz leise zu sein. Keine Kameratongeräusche, keine Reissverschlüsse, Niessen unbedingt ins Kissen etc. Dann werden wir schon bald über einen schmalen Pfad mitten durch den dunklen Wald, über weichen Sumpf von Sabrina zu unseren Hütten geführt. Diese sind mit ca. 4m2 sehr bescheiden. Zwei Matratzen in Form eines Kajütenbetts, zwei Plastikstühle, ein grosser Kübel mit Abfallsack und WC-Brille, welcher als Trockentoilette dient sowie eine Kühltasche mit 1l heissem Wasser, 2 Bananen, 2 Sandwiches, Kaffeepulver, Tee und Zucker. Die Hütten sind hervorragend positioniert und weisen auf Augenhöhe einen ca. 10cm breiten Schlitz über die ganze Länge aus. Dieser Schlitz ist mit einer Glasscheibe versehen, so sind wir vor den Mücken geschützt. Für die Kamera sind Stoffvorhänge mit einer Öffnung angebracht, so dass das Tele-Objektiv problemlos ins Freie gelangt. Wir sind von Sumpf umgeben. Lediglich vor uns liegt ein kleiner, überschaubarer Weiher. Dieser wird geziert von einzelnen abgestorbenen Bäumen. Im Hintergrund verdichten sich die Bäume und gehen bald in einen dunklen Wald über, hauptsächlich mit Fichten und Birken. Wir richten uns ein und warten gespannt. Die Stille ist fast beängstigend. Schon fast seit 2 Stunden sind wir in der Hütte, von einem Bären ist jedoch nichts zu sehen. Sabrina hat uns gesagt, dass normalerweise Valeri, ein Bärenmännchen, jeweils von der rechten Seite her auftauchen wird. Für das Bärenforschungsprojekt werden an einzelnen Stellen kleine Futterhappen im Boden versteckt. Wenn Valeri kommt (das ist fast täglich), checkt er als erstes immer diese Stellen. Und Valeri kommt! Ein mächtiges, altes Bärenmännchen präsentiert sich uns. Er wirkt sehr aufmerksam, lässt sich keine Geräusche entgehen und schnüffelt in alle Himmelsrichtungen. Er wirkt vorsichtig, etwas scheu und doch zielstrebig. Er watet am Weiher-Ufer entlang und checkt einzelne Futterstellen. Luftlinie ist er 15-20m von uns entfernt. Leider verschwindet er nach wenigen Minuten im dichten Wald, kommt aber nach einer halben Stunde zurück, geht hinter unseren Hütten durch, schnüffelt, frisst und verschwindet nach gut 15 Minuten wieder. Ca. 1.5h später erscheint ein junger, eher unerfahrener Bär. Dieser wirkt sehr ängstlich und extrem vorsichtig. Als es kurz vor Mitternacht eindunkelt, bleibt uns nichts anderes übrig, als den Wecker auf 03.30 Uhr zu stellen, in der Hoffnung, am frühen Morgen nochmals einen Bären zu sehen.

Trail in Ruka

11. August 2010

Sabrina holt uns frühmorgens ab, seit dem Klingeln des Weckers gab es leider keine Bärensichtung mehr. Wir brechen nach einem üppigen Frühstück auf mit dem Ziel Kuusamo. Unterwegs sehen wir immer wieder Rentiere, oftmals mitten auf der Strasse. Die Strecke ist wieder typisch finnisch: Dichte Wildnis auf beiden Seiten der Strasse. Nach dem Einchecken im Hotel fahren wir gut 25km nördlich nach Ruka, ein kleines, typisches Wintertourismus-Dörfchen im Blockhüttenstil. Wir begeben uns auf den 3.6km langen Rukatunturi-Trail, rund um einen Hügel, welcher als Skigebiet genutzt wird. Dies bedeutet auch, einen Teil der bekannten Bärenrunde zu laufen. Schon bald erreichen wir eine erste Anhöhe, und uns bietet sich ein fantastischer, endloser Ausblick: Wälder, gespickt mit Seen, die Sonne die sich darin spiegelt – einmalig. Ein optimaler Platz um unser Köcherli auszupacken.

Kleine Bärenrunde

12. August 2010

Heute steht die kleine Bärenrunde auf dem Programm, ein 12 Kilometer langer Trail, welcher auch ein Teilstück der grossen Bärenrunde beinhaltet. Schon bald stehen wir inmitten eines Waldes. Der Trail ist sehr gut mit Holztreppen und einzelnen Holzstegen ausgebaut. Nachdem wir nach kurzer Zeit die erste Hängebrücke passiert haben, führt uns der Weg weiter durch immer dichteren wilden Wald. Die Runde führt uns auf einer steilen Anhöhe von bis zu 50 Meter stetig am Fluss entlang. Uns präsentieren sich herrliche Landschaftsbilder, vor allem viel Wald mit den bekannten Beerensträuchern, welche den Boden fast flächendeckend zieren. Weiter führt uns der Pfad über kleine Seen sowie an Hütten und Rastplätzen vorbei. Schon bald gelangen wir auf einen relativ hohen Treppen-Aufstieg. Oben angelangt, finden wir einen tollen Platz für eine Mittagspause. Auf der restliche Strecke queren wir ein unglaublich schönes Sumpfgebiet, danach wieder Wald, jedoch vorwiegend aus Birken, bis wir an den Ausgangspunkt der Runde zurück gelangen. Wir fahren noch rund 150km bis Pyhäjärvi, welches im Nationalpark Pyhätunturi liegt. Übernachtet wird heute im Zelt auf einem Campingplatz direkt am See gelegen.

Nach Schweden

13. August 2010

Auf geht’s zum Pyhätunturi. Ein Trail wird uns rund um diesen führen. Bald gelangen wir in die tiefste Schlucht Finnlands. Eine eindrückliche, bizarre Felsenlandschaft mit vielen schroffen Gesteinen. Die Wege sind alle sehr schön mit Holzstegen präpariert, vorbei an kleinen Tümpeln und Seen. Später führt uns eine schier endlos lange Treppe wieder hoch auf das Plateau bevor es durch lichtes Waldgebiet mit den gewohnt vielen Beerensträuchern geht. Menschen sind wir bisher noch keinen begegnet. Dafür treffen wir auf zwei Rentiere, welche stehen bleiben und immer wieder in unsere Richtung blicken und so herrliche Fotomotive darstellen. Nachmittags geht die Fahrt los Richtung Schweden. Einige Kilometer vor Muonio zweigen wir ab Richtung Pallas-Nationalpark, auf den Pallastunturi. Oben beim Visitorcenter angekommen, treffen wir auf eine grössere Herde von Rentieren, die um die Autos streifen und sich von diesen nicht beirren lassen. Die hügelige und karge Tundra-Landschaft gefällt uns immer wieder. Da ziemlich schnell ein Gewitter aufzieht, fahren wir weiter nach Muonio angekommen, wo wir im Ferienzentrum Harriniva übernachten werden. Das Hotel liegt direkt an einem Fluss, die Zimmer sind im klassischen Blockhaus-Stil.

Durch Herbstlandschaft nach Kiruna

14. August 2010

Je nördlicher wir kommen, umso mehr hält bereits der Herbst Einzug, etliche Blätter haben bereits das kräftige Grün verloren und die Farbe gelbrot dominiert zusehends. Bei Karesuvanto queren wir den Fluss und damit auch die schwedische Grenze. Wir sind in the middle of nowhere, oder wie im Reiseführer so schön steht, im „echten Lappland“. Als wir Kiruna erreichen, checken wir im Camp Ripan ein. Abends spazieren wir auf dem im Winter als Snow Shoe Trail genutzten Pfad direkt beim Campground zu einem kleinen See.

Wanderung in Abisko

15. August 2010

Die Weiterfahrt führt uns weiter durch Tundra-Gebiete. Die Birken und sämtliches Grünzeug sind kaum über 1.5 Meter hoch. Schon bald gelangen wir an einen riesigen See, die Wellen schäumen vom mittlerweilen immer stärker werdenden Wind. Es ist nur noch 6 Grad warm, durch den Wind jedoch nahezu gefühlte 0 Grad. Wir erreichen Abisko, den Startpunkt des Kungsleden. Wir starten hier unsere rund 4 Stunden 50 min lange Tour. Der abwechslungsreiche Pfad führt uns durch lichten Birkenwald über offenes Moorgelände und überwindet ca. 250 Höhenmeter. Verschiedene Aussichtspunkte auf kleinen Hügeln bescheren uns einen hindernisfreien Ausblick auf den See (Torneträsk) sowie die umliegenden Berge. Der Höhepunkt der Tour ist der Hügel „Paddus“, welcher etwa 50 Meter aus der Landschaft ragt und die Lappenpforte als Kulisse im Hintergrund hat. Der Rückweg führt über einen anderen Pfad, welcher uns ständig einen Blick auf den tiefblauen See gewährt. Anschliessend fahren wir Richtung Norwegen mit dem heutigen Ziel Narvik, eine Stadt, welche direkt an der rauen Küste liegt. Die Strasse dahin führt uns über Gebirgsregionen. Das Wetter zeigt sich typisch nordisch: Regen und Sonne wechseln sich in kurzen Abständen ab. Überachten werden wir heute im Best Western Hotel in Narvik.

Übernachtung in einem Rorbuer

16. August 2010

Wetter.com sagt uns heute früh, dass es auf den Lofoten in den nächsten Tagen ganz tolles Wetter sein wird. Also soll dies unser heutiges Ziel sein. Die Route dahin führt uns zusehends an der Küste entlang, wo wir farblich wie auch landschaftlich eindrückliche Panoramen bewundern können. Von Gullesfjordbotn bis Fiskebol gibt es eine 50km lange Brücken- und Tunnel-Verbindung, so dass wir frühnachmittags in Svolvaer eintreffen. Die bizarre Küstenlandschaft, das tiefblaue Wasser des Atlantiks mit den grün leuchtenden Wiesen am Horizont sowie die roten Häuser – dies alles bringt uns immer wieder ins Staunen. In Svolvear setzen wir uns in ein Café am Marktplatz und geniessen die Sonne und das herzige Städtchen. Etwas später fahren wir weiter nach Kabelvag und erblicken einige Rorbuer am hinteren Ende des Hafens und verlieben uns sofort in diese. An der besten Lage hat man Blick aufs Wasser und die Berge sowie zu dem breiten Steg, welcher als Terrasse und Gehweg dient. Hier finden wir Platz, direkt an bester Lage, mit sensationelle Panorama auf schroffe Bergspitzen und unheimlicher Ruhe.

Lofoten

17. August 2010

Wir brechen auf Richtung Solvagen, das weit am hintersten Ende der Lofoten liegt. Je näher wir unserem Ziel kommen, desto enger werden die Strassen. Auch die Dörfchen beschränken sich mit wenigen Ausnahmen auf ein paar Häuser und einen kleinen Hafen. Heute ist wieder tolles Wetter, der Himmel fast kitschig blau und die Berge strahlen in einem leuchtenden Grün. In Solvagen spazieren wir um einen kleinen See. Am besten gefällt uns Reine: ein idyllisches Dörfchen und absolut sehenswerter Ort, mit dem kleinen Hafen und den schroffen Bergen im Hintergrund. Weiter führt uns die Fahrt bis nach Nusfjord. Hier werden wir eine Küstenwanderung in Angriff zu nehmen. Gemäss unserem Wanderführer geht diese Wanderung unter eine „leichte Küstenwanderung in offenem Gelände auf einem Bergpfad“. Es sind zum Teil jedoch auch Passagen zu bewältigen, welche unter die Kategorie „leichtes Klettern“ gehen. Uns liegt eine atemberaubende Landschaft und der stetige Blick auf das Meer zu Füssen und entschädigt so unsere Anstrengungen. Nach knapp 2 Stunden erreichen wir unser Ziel, Nesland, ein kleines schmuckes Fischerdörfchen mit ein paar hübschen Häusern. Auf dem gleichen Rückweg sichten wir vier Seeadler, welche sich über uns von der guten Thermik hoch gleiten lassen. Kurz vor neun Uhr erreichen wir den Lofoten Bobilcamping und mieten uns ein Zimmer in einem Haus, welches direkt auf einer Anhöhe über dem Meer thront.

Den Fjorden und Bergen entlang

18. August 2010

Frühstück gibt es heute in Svolvear draussen an der wärmenden Sonne. Heute soll es retour nach Finnland gehen. Bei Tjelsund entscheiden wir uns, auf eine Nebenstrasse abzuzweigen, damit wir nicht bis Narvik zurück müssen. Und es lohnt sich! Die Strasse führt uns direkt an Fjorden und Bergen – teils schneebedeckt – bis 1‘500 müM sowie wieder an der typischen Baum- und „Elchlandschaft“ vorbei. Übernachten werden wir in Bardu auf dem Camping. Endlich können wir Wäsche waschen. Währenddessen geniessen wir die warme Sonne im offenen Zelt.

Auf dem heiligen Berg der Samen

19. August 2010

Tagesziel ist heute Kilpisjärvi, eine Siedlung am Ufer des Kilpissees zu Füssen des Saanatunturi, dem heiligen Berg der Samen. Auf der Fahrt blicken wir auf die schneebedeckten Berge Norwegens zurück, bevor es in Finnland eher wieder etwas flacher sein wird. Auf dem Campingplatz Retkeilykeskus, unmittelbar am Fusse des Saanatunturi, buchen wir eine Zeltnacht und begeben uns auf eine Wanderung, die unmittelbar auf dem Campground startet. Sie führt uns durch einen dichten Fichten-/Birkenwald bis wir an eine lichte Verzweigung gelangen. Eigentlich wollten wir die Route zum Saanajärvi (einen See) nehmen, entschliessen uns aber, auf den heiligen Berg der Samen hochzusteigen, da die Sicht und das Wetter besser ist als erwartet. Der Gipfel des Berges übersteigt mit seinen 1029 Metern sogar die 1‘000er Grenze. Uns erwartet unmittelbar nach der Verzweigung eine endlose, gut ausgebaute Holztreppe, bevor der Pfand in einen klassischen Bergpfad übergeht. Dieser schwenkt langsam auf das immer flacher werdende Gipfel-Plateau ein. Oben angekommen werden wir mit einer wunderbaren Rundsicht belohnt. Unbeschreiblich, diese Weite. Beim Abstieg sichten wir unzählige, scheue Rentiere. Nachtessen gibt es im Camping eigenen Restaurant à discretion. Ein super Buffet mit Lachs, Kartoffeln, Gemüse, Salat etc. Hier tanken wir Energie und Wärme für die bevorstehende kühle Zeltnacht.

Nationalpark Palla-Ounastunturi

20. August 2010

Heute steuern wir nochmals Muonio an. Das Wetter ist wieder finnland-typisch, so wie wir es kennen: Bedeckt, eher Nebel als Wolken, mit der klaren Tendenz zu blauem Himmel. In Muonio belegen wir diesmal nicht ein Hotelzimmer, sondern eine Cabin, wenige Schritte vom breiten Fluss entfernt und sehr heimelig. Ein Ausflug führt uns zum Nationalpark Pallas-Ounastunturi, wo wir uns auf eine Wanderung. Zuerst marschieren wir in kahler Landschaft durch baumloses Gelände und steigen über kleine Hügel auf einen „Gipfel“. Das weitläufige, steinige Gipfelplateau bietet uns einen weiten Rundblick auf die typische finnische Landschaft. Für den Rückweg begeben wir uns zuerst in eine Talkerbe, dann wiederum sanft auf eine Kuppe und letztendlich wieder abwärts zum Ausgangspunkt. Vor unseren Augen immer das traumhafte Seen-Wälder-Panorama und auch einige, friedlich grasende Rentiere. Abends verspeisen wir das Nachtessen auf unserer kleinen Terrasse, bei herrlicher Abendsonne und etwas wärmeren Temperaturen als in den letzten Tagen.

Relaxen in Muonio

21. August 2010

Relaxing-Day in Muonio mit einer kurzen Wanderung im Pallas-Ounastunturi Nationalpark. Wir begeben uns auf einen ca. 3.5km kurzen Trail, der uns durch dichten Tannen-Fichten-Birken-Wald, über steinige Felsen sowie durch Tundra und Sumpfgebiet führt. Ein wunderschöner Naturpfad. Den Tag schliessen wir mit ausgiebigem Saunieren ab.

Fahrtag nach Inari

22. August 2010

Heute steht ein Fahrtag nach Inari auf dem Programm. Unterwegs besuchen wir auf einem kleinen Umweg den Lemmonjoki NP. Vom Parkplatz Sallivaara wandern wir auf einem 6km langen Pfad bis zu einem alten Rentierscheideplatz. Da gibt es sogar eine Übernachtungsmöglichkeit. Vollbepackt mit Zelt, Matte und Schlafsack ziehen wir los, über Stege und durch sehr dichten und dunklen Wald. Nach 1.5h erreichen wir unser Ziel und begutachten die Übernachtungshütte, welche mit einer typischen Trapper-Blockhütte zu vergleichen ist. Wir besteigen den 50 Höhenmeter höher gelegenen Aussichtspunkt, wo wir unglaubliche Weiten mit Wäldern und Seen betrachten können, ohne auch nur eine Menschenseele oder ein Lebewesen zu erkennen. Da Sandy sich nicht wirklich wohl fühlt in der Hütte, treten wir wieder den Rückweg an. Punkt 22.00 Uhr sind wir retour in Inari vor dem Camping Lomakylä Holiday Village, direkt am Inarijärvi.

Trail zur Wildniskirche

23. August 2010

Heute soll uns ein Trail zu einer einsamen Wildnis-Kirche führen. Der Trail ist 4.5km lang (one way) und könnte zuerst mit dem Boot erreicht werden. Da das Boot jedoch erst um 14.00 Uhr fährt, beschliessen wir, den Trail vom Parkplatz aus zu starten und den gleichen Weg wieder zurück zu marschieren. Unser Weg führt zuerst durch Fichtenwald, welcher mit grossen und kleinen Felsblöcken geziert ist. Danach marschieren wir immer wieder an kleinen Seen entlang und queren einige Bäche sowie Moorgebiete. Nach rund 1.5h erreichen wir die einsame Wildnis-Kirche, welche an einer grossen Lichtung steht und von zahllosen, bereits vom Herbst gezeichneten Birken umgeben ist. Die Kirche wurde 1792 erbaut, im Krieg dann zerstört und anschliessend wieder mit viel Aufwand aufgebaut. Heute wird sie traditionell genutzt. Wieder am Ausgangspunkt angekommen, fahren wir los Richtung Ivalo. 10 Kilometer vor Ivalo liegt ein schöner Campingplatz: Ukonjärvi Lomakylä. Da es kalt ist, beschliessen wir, ein Cabin – ohne Dusche und WC – zu mieten. Der Camping liegt hervorragend, im dichten Fichtenwald, wo Wildhasen und Rentiere sich gute Nacht sagen, direkt am Inarijärvi.

Urho Kekkonnen NP

24. August 2010

Heute haben wir eine Wanderung im Urho-Kekkonen-Nationalpark geplant. Als wir im NP in Kiilopää ankommen, ist es gerade mal 2.5°C kalt. Der Nationalpark soll einer der schönsten sein. Wir passieren zuerst einen Rentierzaun und kommen auf einem bequemen Waldpfad durch eine Senke, um danach auf einen baumfreien Fjällrücken wieder aufzusteigen und anschliessend geht es hinunter in ein bewaldetes Tal. Nach 7km gelangen wir zur Rumakuru-Hütte und nach weiteren 4km an einen kleinen See wo die Luulampi-Hütte liegt. Zu unserem Erstaunen wird diese Hütte bewirtschaftet. Als wir eintreten, lodert uns ein gemütlichers Feuer entgegen und wir geniessen die heimelige Atmosphäre bei Tee, Cacao und Süssgebäck. Langsam ist es Zeit für den Rückweg nach Kiilopää, nochmals 4km Fussmarsch. Wir umgehen dabei den Hügel Kiilopää, welcher von einigen, grasenden Rentieren besiedelt ist. Ab dem Ausgangspunkt fahren wir noch ca. 120km weiter bis Sodankylä ins Hotel Karhu.

Riisintunturin NP

25. August 2010

Da wir anfangs unserer Reise von Ruka sehr begeistert waren, möchten wir heute dort in einem Hotel übernachten. Vorher steuern wir aber zuerst direkt den Riisitunturin Nationalpark an. Von hier aus starten wir unsere Rundwanderung. Der Pfad steigt kontinuierlich an und wir geniessen eine prächtige Aussicht auf die umliegenden Seen und Wälder. Der Wald lichtet sich langsam und wir erreichen den obersten Punkt des Hügels, wo wir wieder links abwärts in einen dichten Wald abzweigen und weiter quer durch grosse Sumpf- und Moorgebiete geführt werden. Bald erblicken wir die ersten Übernachtungshütten. Diese sind an einem wunderschönen kleinen See gelegen. Weiter steigt der Weg wieder leicht aufwärts an. Schlussendlich queren wir wieder ein endloses Moorgebiet und steigen von einer anderen Seite auf den Hügel, woher wir gekommen sind. Hier gelangen wir an einer Hütte vorbei, mit top Infrastruktur. Diese ist sogar mit Matratzen ausgestattet und sehr idyllisch gelegen. Wir sind erstaunt, mit wie viel Aufwand die Finnen sämtliche Wanderwege Instand halten. Vor allem die Hütten, welche mit intakten Öfen, vollen Gasflaschen, ausfüllten Holzdepots etc. ausgestattet sind. Sehr beeindruckend und vorbildlich. Nach knapp 3 Stunden und 11 weiteren Kilometern unter den Schuhsohlen erreichen wir den Ausgangspunkt. Abend gönnen wir uns im Hotel Rantasipi Rukahovi ein Superior-Zimmer und einen feinen Burger und Honey Chicken mit French Fries.

Zurück in Ounasvaara

26. August 2010

Schweren Herzens brechen wir auf retour Richtung Rovaniemi, zum Skyhotel auf dem Ounasvaara-Hügel. Es ist für uns das absolut am schönsten gelegene, auf einer Anhöhe, mitten im Grünen. Wir erhalten ein Zimmer mit einem riesigen Panoramafenster mit Blick in den Pinienwald und kommen in den Genuss einer ziemlich neuwertigen Sauna im Zimmer! Wir fahren noch zum Wandergebiet Vattunkkiiköngäs, 25km nördlich von Rovaniemi.. Da begeben wir uns auf einen Nature-Trail von 7km Länge, den Suoluontopolku. Dieser führt durch den Wald und dann weiter auf Holz-Stegen durch weite, endlos erscheinende Moorlandschaft, wo auch ein hoher Aussichts- und Vogelbeobachtungsturm erstellt wurde. Auf den Lehrtafeln, welche entlang des Weges angebracht sind, lernen wir viel über die verschiedenen Moortypen. Abends wird sauniert, und mit dem Schwitzen kommt auch der Hunger. So, ziehen wir uns nochmals warme Kleider über. Mit Gaskocher und Pasta ausgerüstet, gönnen wir uns ein letztes Outdoor-Essen hier in Finnland. An einem schönen Plätzchen in der Nähe des Hotels geniessen wir die letzten hellen Sonnenstrahlen.

Rovaniemi

27. August 2010

Zum Abschluss gehen wir nochmals zum Santa Claus und kaufen uns nach und nach Erinnerungen und Souvenirs zusammen. Ebenfalls besuchen wir das Postoffice, um einige Weihnachtskarten aufzugeben. Wir sind gespannt, ob diese dann an Weihnachten ankommen (mittlerweilen können wir bestätigen, dass dies geklappt hat). Zurück im Hotel zieht es uns wieder an die frische, klare Nordluft. Auf dem Ounasvaara nehmen wir den 6.5km langen Walking-Trail unter die Füsse. Ein wenig stolz auf uns sind wir schon, dass wir während der ganzen Reise stets so viel Bewegung hatten und vieles zu Fuss erkundigten. Wir sind der Überzeugung, dass wir die Natur so um einiges intensiver wahrnehmen und erleben konnten.

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